Kann real NEW WORK die Antwort sein?

Corona ist eine Herausforderung – eindeutig. Aber auch eine Chance?

In unserem Beitrag „NEW WORK in der (Corona)Krise?“ haben wir im Gespräch beleuchtet, warum für das Konzept von New Work zentrale Aspekte wie Flexibilität gerade in Krisenzeiten aktueller denn je sind.

NEW WORK in der (Corona)Krise?

Heute wollen wir an dieses Gespräch anknüpfen und ein paar Gedanken weiterspinnen.

Du hast in unserem letzten Gespräch angesprochen, dass viele jetzt die erstaunliche Erfahrung machen, dass die Anpassung an die neue Situation viel leichter fällt als gedacht. Stichwort Home Office. Es wurde ja schon vielerorts angemerkt, dass Home Office – obwohl von vielen Seiten vor der Krise als nicht machbar propagiert – plötzlich doch geht. Wenn nun Home Office auch nach der Krise vermehrt zum Einsatz kommt, was bedeutet das für euer Konzept von New Work?

Thomas: Die Anwesenheitspflicht, die für viele Lebensmodelle schwierig war, entwickelte sich ja schon in Richtung Vertrauen auf verbindliche Vereinbarungen. Und das war gut so. Aber wir als Möbelkollektiv werden erst sinnvoll wirksam, wenn es um die Organisation von Arbeit, also mindestens mehrere Personen geht. Und die Räume, in denen dann Vertrauen, Freiheit, Kreativität und Gemeinschaft möglichst gelungen zusammenkommen, nennen wir Lebenswerte Arbeitsorte. Die Prämisse unserer Konzepte zur Verbesserung der Arbeit ist unverändert die Freiheit des Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen. Wir wollen die Umgebung an die Menschen anpassen, nicht umgekehrt!

Die Rezession ist wohl unabwendbar. Viele Unternehmen haben den Reflex, in finanziellen Schwierigkeiten die vermeintlichen „Luxusgüter“ und „nicht-systemrelevanten“ Anteile zu streichen. Dazu gehören oftmals Dinge wie CSR oder auch Büroumstrukturierungen, wie Sie anbieten. Wie bewertest du das?

Thomas: Wenn es uns gelingt, unsere Kräfte neu auszurichten, bin ich sehr zuversichtlich für unsere Gesellschaft. Wir spüren, dass viele Prioritäten sich verschieben in Richtung Gesundheit, Bildung, Digitalisierung, Mobilität und natürliche Kreisläufe. Dieses organischere Wachstum führt über persönliche und gesamtgesellschaftliche Veränderungen. Und über Veränderungen der Unternehmen in veränderten Umfeldern. Das neue Wie wird sich dem veränderten Warum anpassen müssen. Diese Wandlungen begleiten wir mit unseren verschiedenen modularen tools: Analyse/Konzept/Raum/Emotion und entwickeln sie mit jeder neuen Erfahrung weiter.

Was ist für dich persönlich die größte Veränderung durch Corona?

Thomas: Ist es wirklich so, dass nur Krisen Veränderungen bewirken? Jeden Tag können wir doch als Einzelner, als Unternehmen und als Gesellschaft vor neuen Herausforderungen stehen. Mich persönlich schmerzt natürlich die derzeit notwendige Distanz, mich freut die aktive Solidarität allerorten und ich staune ein wenig, dass Corona (noch) nicht beispielhaft als unser gemeinsamer Dauerstatus „VERÄNDERUNGSFÄHIG“ verstanden wird.

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