Was ist das eigentlich – New Work? Und was hat das mit Spielen und Gamification – also der Übertragung spieltypischer Elemente auf spielfremde Kontexte – zu tun?
Wir haben Markus Väth gefragt – New Work Vordenker und Möbelkollektiv-Verbundener.
In aller Kürze. Was ist New Work?
Markus: New Work ist, jenseits aller Einzelmaßnahmen, die Verwirklichung von fünf Arbeitsprinzipien: Freiheit, Selbstverantwortung, Sinnvolle Arbeit, Entwicklung und Soziale Verantwortung.
Und was hat das mit Gamification zu tun? Was hat Spielen überhaupt mit Arbeit zu tun?
Markus: Im Spiel kann man einerseits Neues ausprobieren und andererseits auch mal Fehler machen ohne das Gesicht zu verlieren. Gamification hat somit eine wichtige Doppelfunktion: Es stimuliert Neugier sowie Innovation und bereitet Organisationen auf eine echte Entwicklungskultur vor, in der das „Null-Fehler-Dogma“ fallen kann. Gamification soll die Motivation für erwünschtes Verhalten erhöhen und die Motivation für unerwünschtes Verhalten erniedrigen. Und im Fall von New Work muss das Unternehmen festlegen: Was ist eigentlich erwünschtes Verhalten abseits unserer eingefahrenen Wege?
Und worauf gilt es zu achten?
Markus: Eine große Gefahr bei Gamification liegt darin, dass sich die Menschen im Unternehmen wie der Esel fühlen, dem zur Motivation eine Karotte vor die Nase gehängt wird. Dadurch kann es sogar zu paradoxen Effekten kommen: Das unerwünschte Verhalten wird verstärkt. Umfassende Transparenz zu Zielen und Hintergründen ist also Pflicht.