Kleine Historie der Arbeitsgeschichte (Part 1)

Mühevoll. Eine Plackerei. Wer einen Blick auf die ursprünglichen Wortbedeutungen des Arbeitsbegriffes wirft, erkennt vielerorts noch die Verbindung zu schwerer körperlicher Arbeit. Die lateinische Wurzel des Begriffs ist „avra“ und meint den „gepflügten Acker“. Das französische „travail“ lehnt sich an den lateinischen Begriff für „quälen“ oder „pfählen“ an.

Autsch.

Aber.

Schon im Mittelhochdeutschen verändert sich der Begriff. Arbeiten bezieht jetzt auch solche Arbeit mit ein, die weniger Plackerei und mehr (kreativer) Schaffensprozess ist – etwa Handarbeit. Das ist zumindest im europäischen Kulturraum vergleichsweise ungewöhnlich, denn: Im Deutschen verdichtet sich im Überbegriff Arbeit bald eine Vielzahl ganz unterschiedlich konnotierter Arbeitsbegriffe. In anderen Sprachen wird hier mit unterschiedlichen Arbeitsbegriffen eine deutliche(re) Abgrenzung getroffen.

Damit angefangen hat übrigens bereits Aristoteles. Der verkündet schon in der Antike, dass ein Großteil der Bevölkerung dem „tätigen Leben“ nachgeht, während sich der privilegierte Teil der Bevölkerung der „Anschauung und Wahrheitssuche“ widmet. Arbeit ist freilich beides. Nur wird schon hier eine Be- und auch Abwertung bestimmter Tätigkeiten vorgenommen.

Und der Einzelne mit seinen Interessen und seinen Vorlieben? Der sich in der Arbeit verwirklicht? Der ist lange Zeit überhaupt kein Thema. Ein Umdenken findet erst in der Moderne statt. Da ändert sich der Arbeitsbegriff radikal.

Wie?

Das erfahrt ihr in Part 2 nächste Woche!

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