Im guten alten Brockhaus definiert sich Arbeit nach europäischem Verständnis so: Als „bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen.“ Und „zugleich wesentlicher Moment der Daseinserfüllung“.
Auffallend: Der hohe Stellenwert, dem das Individuelle hier zukommt, insbesondere die Identitätsfindung und Bedürfnisbefriedigung des Einzelnen, die vor allem auch materiell gefasst wird.
Ganz anders versteht man das Konzept Arbeit bei den Ayizo, einer westafrikanischen Bevölkerungsgruppe. Nach deren Verständnis ist Arbeit „alles Handeln für sich selbst oder andere, das auch für andere geleistet werden kann und das aus gesellschaftsimmanenter Sicht als unverzichtbar erscheint“.
Während in unserem Verständnis also oft noch das Verständnis von Arbeit als Erwerbsarbeit im Vordergrund steht, ist der Begriff Arbeit in anderen Kulturen grundsätzlich viel weiter gefasst und umfasst etwa auch klassische Care-Arbeit, also etwa das Kochen für die Familie, das Schlichten von Streit unter Nachbarn und auch geleistete Freundschaftsdienste.
Zentral für den Begriff von Arbeit dort ist vor allem aber auch körperliche Arbeit, zum Beispiel das Bestellen der Felder. Aber auch das Tragen der Kinder.
Und was versteht ihr unter Arbeit?