In den letzten rund 15 Jahren hat das Thema Sicherheit und safe spaces in Arbeitskontexten zunehmend an Bedeutung genommen. Zahlreiche Studien sind entstanden.
Hier zwei wissenschaftliche key facts.
Zum Inwendig lernen, beim nächsten Arbeitsmeeting-zitieren oder einfach nur zum Wissen.
Selbstermächtigung und Wohlbefinden
Eigentlich ist es kein Wunder. Wir verbringen einen Großteil unserer Lebenszeit mit Erwerbsarbeit, mehr als mit Freund:innen oder Familie.
Da wundert es kaum, dass wir in der modernen Arbeitswelt nicht nur als Mitarbeiter:in, sondern als Mensch wahrgenommen werden wollen – gerade auch in unserem Arbeitsumfeld.
Entsprechend wichtig ist es, dass die grundlegenden gemeinsamen Werte stimmen, denn diese bedingen, ob wir uns in unserem Arbeitskontext wohl und auch sicher fühlen. Und das wiederum bestimmt, wie zufrieden wir sind.
Das zeigt etwa eine Studie der Fontys University of Applied Sciences Eindhoven in den Niederlanden aus dem Jahr 2020:
We found that strategies for collective leadership, living shared values, creating safe, critical and creative learning environments, and engaging in change considered ‘good’ by users and staff, resulted in positive intermediate outcomes such as empowerment and wellbeing for staff, as well as overarching outcomes such as strong, high-performing teams that collectively sustain positive change, build effective partnerships [and] flourish […].
Lernen und Entwicklung
Arbeit braucht Sicherheit – physisch, aber vor allem auch psychisch! Das hat US-Sozialwissenschaftlerin Amy Edmondson schon in den 2010er Jahren festgestellt – und den Begriff der „team psychological safety“ geprägt.
Der bezeichnet ein kollektives Sicherheitsgefühl, das von den Mitgliedern eines Teams geteilt wird und das Faktoren wie die Risikofreudigkeit oder die Kreativität beeinflusst: wie frei sich Mitarbeitende darin fühlen, ihre Meinung zu äußern und wie produktiv die Fehlerkultur innerhalb eines Teams ist. Vor allem zeigte sich hier, dass „psychological safety“ das zentrale Element dafür ist, dass Menschen innerhalb eines Teams nachhaltig lernen können.
In ihrer Studie „Psychological Safety: The History, Renaissance, and Future of an Interpersonal Construct“ von 2014 schreibt Edmondson:
Organizational research has identified psychological safety as a critical factor in understanding phenomena such as voice, teamwork, team learning, and organizational learning.
Kennst du weitere wissenschaftliche Facts oder Studien zu dem Thema?
Foto: MöKo / Ertelt
Zitierte Studien:
- Shaun Cardiff, Kate Sanders, Jonathan Webster, Kim Manle: „Guiding lights for effective workplace cultures that are also good places to work“ in: International Practice Development Journal 10(2) 2020: 1-20.
- Amy Edmondson, Zhike Lei: „Psychological Safety: The History, Renaissance, and Future of an Interpersonal Construct“ in: Annual Review of Organizational Psychology and Organizational Behavior 1(1) 2014: 23-43.