Forscher:innen des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) sind in einer aktuellen Studie überzeugt davon, dass hybride Arbeitsmodelle zukünftig bestimmend sein werden.
Auch nach der Corona-Pandemie ist Homeoffice nach wie vor üblich und vor allem im Dienstleistungssektor ist ortsflexibles Arbeiten weit verbreitet.
In den Bereichen IT-Services, Verwaltung und Führung von Unternehmen arbeiten mehr als 70 Prozent der Beschäftigten zumindest gelegentlich im Homeoffice. Im Einzelhandel, Baugewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen dagegen wird Homeoffice kaum genutzt.
64 Prozent der befragten Expert:innen sind der Meinung, dass sich Homeoffice weiter verbreiten wird – mit einer Rückkehr zur Präsenzpflicht rechnen dagegen lediglich vier Prozent. Vor allem die weitere Verbreitung digitaler Kooperationsplattformen werde die Verbreitung hybrider Arbeitsmodelle in den kommenden Jahren noch zusätzlich pushen.
Und auch die Mehrheit der Erwerbstätigen steht hybriden Arbeitsmodellen grundsätzlich positiv gegenüber. Gründe dafür sind vor allem die laut der Befragten bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, die Reduzierung und mehr zeitliche Selbstbestimmung.
Aber: Die Expert:innen warnen auch vor möglichen negativen Auswirkungen auf die physische wie psychische Gesundheit, etwa wegen unzureichender Ausstattung im Homeoffice oder steigendem Arbeitsdruck aufgrund von Doppelbelastungen im privaten Raum, der nun auf einmal zusätzlich beruflich genutzt wird und so Grenzziehungen erschweren kann.
Ob hybride Arbeit also belastend oder beschwingend wird, hängt entscheidend daran, ob die notwendigen betrieblichen Anpassungen in der Personalführung und Arbeitsorganisation umgesetzt werden.
Aus unserer Sicht werden außerdem besonders wichtig:
Flexible Settings & Modulare Formate
Räume wie Arbeitssysteme müssen sich individuellen Bedarfen flexibel, schnell und spontan anpassen. Von einem Tag, an dem nur eine Person im Büro ist zu Tagen, an denen auch mal ungeplant viel mehr Menschen gleichzeitig vor Ort arbeiten. Das muss stets unproblematisch und bequem möglich sein.
Und: Es braucht den Ausgleich auf emotionaler Ebene! Denn die Studie zeigt eben auch: Hybrides Arbeiten birgt das Risiko, vor allem im Home Office psychischer Überlastung – und einer „professionellen Vereinsamung“ ausgesetzt zu sein. Gerade deshalb sind analoge Begegnungs- und Ausgleichsräume wichtig!
Was denkt ihr dazu?