Mehr Vertrauenskultur wagen!

Return to Office. Das ist die aktuelle Devise bei vielen Unternehmen. Nach dem Corona-bedingten Home office-Boom scheint die Vertrauenskultur derzeit eher auf dem absteigenden Ast. Firmen wollen ihre Mitarbeitenden wieder zurück ins Büro holen – notfalls auch mit Zwang.

Und tatsächlich gibt es aus unserer Sicht viele gute Gründe für das gemeinsame Arbeiten an einem kooperativ geteilten Ort – die könnt ihr hier zum Beispiel nachlesen.

Bloß: Der Grund, um den es den Führungsetagen geht, gehört definitiv nicht dazu. Laut einer aktuellen Studie gehe es denen nämlich vorrangig darum,  „die Kontrolle über ihre Mitarbeitenden wiederzuerlangen und im Fall einer schlechten Unternehmensleistung einen Sündenbock“ zu haben.

Wir plädieren für das Gegenteil: Wagt mehr Vertrauenskultur!

Dafür gibt es nämlich nicht nur menschlich-moralische, sondern handfeste ökonomische Gründe.

Der Mehrwert einer intakten Vertrauenskultur im Arbeitskontext ist längst erwiesen.

So verweisen Jutta Rump und Silke Eilers auf die „Bedeutung der Vertrauenskultur in der Personalführung 4.0“[1] und betonen die Wichtigkeit einer ausgewogenen Herangehensweise: „Vor dem Hintergrund der Trends und Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft besteht die Notwendigkeit, Vertrauen und eine Vertrauenskultur in einer kontrollbasierten Umgebung zu schaffen“[2].

Oder Dominik Enste, Mara Grunewald und Louisa Kürten. Die belegen in einer Studie, dass eine „gelebte Vertrauenskultur ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen ist“[3]. Denn: „Vor allem in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender Komplexität bildet Vertrauen eine Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit.“[4]

Und für Natalia Blank, die zu Vertrauen in organisationalen Strukturen forscht, war schon 2011 klar: „Vertrauenskultur innerhalb einer Organisation hat einen positiven Einfluss auf Leistungsbereitschaft und Innovation“[5]. Eine intakte Vertrauenskultur ist für sie sogar „Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“[6].

Außerdem ist unsere eigene Erfahrung aus vielen Veränderungsprojekten: Vertrauen bedeutet Geschwindigkeit; und wenn das gemeinsame Verständnis wächst, können Unternehmen ihre geschäftliche Umwelt aktiver gestalten!

Wie steht ihr zu dem Thema?

[1] Rump, J., Eilers, S. (2020). Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!?. In: Rump, J., Eilers, S. (eds) Die vierte Dimension der Digitalisierung . IBE-Reihe. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg.

[2] Rump, J., Eilers, S. (2020). Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!?. In: Rump, J., Eilers, S. (eds) Die vierte Dimension der Digitalisierung . IBE-Reihe. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg.

[3] Enste, Dominik & Grunewald, Mara & Kürten, Louisa. (2019). Vertrauenskultur als Wettbewerbsvorteil in digitalen Zeiten.

[4] Enste, Dominik & Grunewald, Mara & Kürten, Louisa. (2019). Vertrauenskultur als Wettbewerbsvorteil in digitalen Zeiten.

[5] Blank, Natalia (2011). Vertrauenskultur. Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler.

[6] Blank, Natalia (2011). Vertrauenskultur. Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler.